Seminare

In den Zeiträumen April - Mai 2015 und April - Mai 2016 werden in der Ortschaft Kisoroszi an der Spitze der Szentendre-Insel – ein Ort, wo viele bekannte Autoren gewirkt haben – zwei Blockseminare mit einer Dauer von vier Tagen organisiert. Teilnehmer sind sechzig (pro Seminar dreißig) Germanistikstudenten aus den Ländern des Donauraums, die gemeinsam die Themen „Identitätslandschaft Donau“ und „Städte an der Donau“ erarbeiten. Reader und Materialien zum Seminar werden im Vorfeld auf der Internetseite des Projekts hochgeladen. Dozentinnen sind Dr. habil. Edit Király und Dr. Olivia Spiridon.

Blockseminar "Identitätslandschaft Donau"

30. April - 3. Mai 2015

Flüsse spielen eine wichtige Rolle in der Selbstverortung von Gesellschaften. Als Handelsruten und als Kriegsstraßen sind sie vielfach mit ihrer Ökonomie und ihrer Geschichte verflochten. So auch die Donau. Doch während andere große europäische Flüsse, etwa die Wolga oder der Rhein, oft zu nationalen Landschaften stilisiert wurden, sind die Vorstellungen von der Donau vorwiegend übernational geprägt: ein Fluss, der verschiedene Ethnien, oft sogar verschiedene Imperien miteinander verband oder auch voneinander trennte. Daher diente die Donau nicht nur als eine identitätsstiftende Landschaft verschiedener Gesellschaften und Ethnien, sondern auch als emblematische Landschaft einer Region.

Das Seminar möchte einige für die Identitätsstiftung wichtige Muster und Motive der Donau-Literatur herausarbeiten sowie den Fragen nachgehen, welche Rolle die Donau bei der Herausbildung regionaler wie überregionaler Identitäten spielte und wie sich diese im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts veränderten.

Das Blockseminar findet im malerischen Dorf Kisoroszi statt, das mitten im Strom auf der nördlichsten Spitze der Szentendre-Insel liegt und mit der Außenwelt mit einer Fähre verbunden ist.

Im Rahmen des Blockseminars findet am 30. April 2015 eine Filmpräsentation von Dr. Marian Tutui vom Institut für Kunstgeschichte „G. Oprescu“ in Bukarest statt.

Am 1. Mai veranstalten wir einen literarischen Abend mit dem ungarischen Schriftsteller Gergely Péterfy. In seinem Roman Der ausgestopfte Barbare dient die Donau als Schnittstelle, an der sich Ideale wie Identitäten reflektieren und brechen.

Das Blockseminar ist als Treffpunkt für etwa dreißig Studierende der Germanistik gedacht, die aus Deutschland, Österreich, der Slowakei, Ungarn, der Republik Serbien, Bulgarien und Rumänien stammen.